Die Bibliothek ist Teil eines großzügig gestalteten, gemütlichen Wohnzimmers mit angeschlossener Küche. Hier erleben die Nutzerinnen und Nutzer ein Stück Normalität abseits von Wartezimmern, Behördenfluren oder Essensschlangen.
Im Wichern-Wohnungslosenzentrum in der Stollenstraße 36 vereint die Diakonie seit 2023 ihre Angebote für wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen an einem Ort. Das große Wohnzimmer, ausgestattet mit komfortablen Sesseln, Leseecken, Computerplätzen, wohnlichem Licht und offener Küche ist ein wichtiger Ort dieser Einrichtung. Menschen, die sich hier aufhalten, sind nicht zu Gast, sondern Teil und Mitgestaltende der Gemeinschaft dieses Hauses – so die Philosophie. Es gibt keine Bedienungstresen, keine Barrieren, stattdessen setzten die Mitarbeitenden auf Selbstbedienung, -nutzung und -bestimmung. Die große Bibliothekswand am Kopf des über 200 qm großen Saales, geschreinert in Maßarbeit, beinhaltet nicht nur eine von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden sowie Nutzern liebevoll kuratierte Auswahl an Büchern – allesamt Spenden von Kundinnen und Kunden inhabergeführter Buchgeschäfte unserer Stadt sowie der Stadt- und Landesbibliothek. Im Zentrum befindet sich ein großer, elektronischer Kamin sowie ein hochmoderner Bildschirm, auf dem die Nutzerinnen und Nutzer des Raumes Nachrichten, Dokumentationen oder sonstige Programme sehen können. Wie im eigenen Wohnzimmer.
„Die wohnungslosen Menschen, die unsere Hilfsangebote nutzen, sind nicht nur auf unsere medizinische, hygienische und soziale Versorgung angewiesen, viele wünschen sich ein Stück Normalität, dazu gehört, es sich auch mal mit einem Buch oder einer Zeitschrift auf einen Sessel bequem zu machen. Diese und weitere Möglichkeiten der Teilhabe geben wir ihnen hier und unsere Unterstützer machen es möglich und verbessern damit der Situation von Wohnungslosen in Dortmund“, erklärte Diakonie-Geschäftsführerin Uta Schütte-Haermeyer bei der symbolischen Spendenübergabe durch die Reinoldigilde. Den symbolischen Scheck nahm sie und Pfarrer Niels Back gemeinsam mit Mitarbeitenden des Hauses durch den Obermeister Wolfgang Scharf der Reinoldigilde entgegen, der die Freude der Reinoldigilde über dieses tolle Projekt zum Ausdruck brachte, da diese Unterstützung von Wohnungslosen den bürgerlichen Gemeinsinn und das verständnisvolle Miteinander in besonderer Art und Weise beleben wird.
Neben dem neuen Konzept, wohnungslosen Menschen ein Gefühl von Gemütlichkeit, von Geborgenheit und Zuhause in einem „Wohnzimmer auf Zeit“ zu vermitteln, steht der nachhaltige Ansatz der Diakonie-Wohnungslosenhilfe im Vordergrund: Das Wohnungslosenzentrum bietet, neben dem zwanglosen Aufenthalt im Wohnzimmer, Wasch- und Duschmöglichkeiten, Ruheräume, medizinische Untersuchungsräume und das komplette Angebot der Zentralen Beratungsstelle für wohnungslose Menschen (ZBS). „Wohnungslose Menschen erhalten hier alle wichtigen Hilfeleistungen unter einem Dach und die Unterstützung bei ihrem Weg vom Wohnzimmer ‚auf Zeit‘ hin zu einem Wohnzimmer auf Dauer. Denn oberstes Ziel ist die Beendigung von Wohnungslosigkeit“, betonte Diakonie-Geschäftsführer Pfarrer Niels Back bei der Besichtigung des Hauses mit der Reinoldigilde.
Die Reinoldigilde zu Dortmund ist die älteste Genossenschaft Dortmunder Bürgerinnen und Bürger. Ihr Ziel ist es, die gesellschaftliche und wirtschaftliche Kraft der Stadt herauszustellen und sich für Wirtschaft, Wissenschaft und bürgerliche Ziele einzusetzen.
Reinoldigilde zu Dortmund unterstützt die Bibliothek im Wichern-Wohnungslosenzentrum
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