Pension Plus: Diakonie baut wichtiges Angebot der Wohnungslosenhilfe aus

Psychische Erkrankungen sind unter wohnungslosen Menschen keine Seltenheit, der Bedarf einer professionellen Versorgung steigt. Mit der Pension Plus bietet die Diakonie in Dortmund seit 2020 Unterkünfte für Betroffene und damit eine Perspektive auf ein möglichst selbstständiges Leben: Acht weitere Plätze für Frauen stehen nun ab September 2024 in Dortmund-Wellinghofen zur Verfügung.

An einem Tag der offenen Tür am Freitag, 30. August, hatten Unterstützer*innen, Anwohner*innen, Fachkräfte der Dortmunder Wohnungslosenhilfe sowie interessierte Menschen aus dem Stadtbezirk die Möglichkeit, die Einrichtung zu besichtigen. Darunter auch Vertreter*innen der Kirchengemeinde, des Landschafsverbandes Westfalen-Lippe sowie der Stadt Dortmund.

Wohnungslos zu sein hinterlässt häufig gesundheitliche Spuren. Zahlreiche Menschen, die etwa im Wichern-Wohnungslosenzentrum der Diakonie in Dortmund betreut werden, erhalten vor Ort auch medizinische Versorgung: Offene Wunden, Suchterkrankungen oder Infektionen sind die häufigsten Fälle, mit denen es die Krankenschwestern täglich zu tun haben. Doch gibt es auch Erkrankungen, die nicht ausschließlich Folge sind, sondern Mitauslöser für die Wohnungslosigkeit: So ist die Zahl der wohnungslosen Menschen, die an einer psychischen Erkrankung leiden, in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Häufig löst eine psychische Krise eine Abwärtsspirale aus, die sich in manchen Fällen erst wieder stoppen lässt, wenn das gewohnte Leben schon völlig aus der Bahn geraten ist: Menschen, die fest und sicher im Leben stehen, gehen plötzlich nicht mehr zur Arbeit oder werden aufgrund von Aussetzern entlassen. Sie sind nicht mehr in der Lage, Rechnungen nachzukommen oder lassen ihre Wohnung verwahrlosen. Angehörige ziehen sich hilflos zurück oder sind nicht greifbar, viele werden schließlich zwangsgeräumt. Das Leben auf der Straße beginnt. Nicht selten erkennen die Betroffenen ihre eigene Krankheit nicht oder gehen einer nahegelegten Therapie bewusst aus dem Weg.

Mit der Pension Plus hat die Diakonie hier eine wichtige Versorgungslücke in unserer Stadt geschlossen und erneut auf den großen Bedarf reagiert. Bereits seit April 2020 bietet die Diakonie an zwei Standorten eine Unterkunft für wohnungslose Menschen mit einer psychischen Erkrankung: Neun Plätze für wohnungslose Männer mit einer psychischen Erkrankung gibt es im Bodelschwingh-Haus der Diakonie in der Prinz-Friedrich-Karl-Straße 5. Für betroffene Frauen stehen in der Frauenübernachtungsstelle, Nortkirchenstr. 15, in Dortmund-Hörde sechs Plätze zur Verfügung. Acht weitere kommen nun in der Wellinghofer Amtsstraße dazu: Dank der Unterstützung der Ev. Kirchengemeinde Wellinghofen, die durch den Umbau eine wohnliche Immobilie samt Garten geschaffen hat, sowie in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Stadt Dortmund ist es nun möglich, weitere Frauen bei der Überwindung ihrer sozialen Notlage zu begleiten.

Die Pension Plus ist eine Einrichtung des Ambulant Betreuten Wohnens nach § 67 SGB XII. In einem Einzelzimmer ist es möglich, zur Ruhe zu kommen und über einen längeren Zeitraum, von bis zu drei Jahren, gemeinsam mit dem Team eine Perspektive zu erarbeiten. In kleinen Schritten unterstützt ein multiprofessionelles Team der Pension Plus, welches aus Sozialarbeiter*innen, Krankenpfleger*innen, pädagogischen Mitarbeiter*innen und Hauswirtschafter*innen besteht, Menschen in besonderen Lebenslagen.

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